Ektoparasiten bei Hunden und Katzen

Als Parasiten oder Schmarotzer bezeichnet man in der Pflanzen- und Tierwelt Organismen, die sich auf Kosten eines anderen Organismus, dem sogenannten Wirt oder Wirtsorganismus, ernähren.
Hunde und Katzen dienen dabei vielen Parasiten als Wirte.

Flöhe, Zecken, Mücken und Milben leben auf der Körperoberfläche der Säugetiere. Sie werden daher als Ektoparasiten (von griechisch ektos: "aussen") bezeichnet.

Ektoparasiten dringen nur mit den der Versorgung dienenden Organen in ihren Wirtsorganismus ein und ernähren sich von Hautsubstanzen oder nehmen Blut oder Gewebeflüssigkeit auf. Sie sind häufig auch Krankheitsüberträger von Infektionserkrankungen wie z.B. Hunde-Malaria oder Lyme-Borreliose (S. unter "Krankheiten", Kapitel Reisekrankheiten).


Man unterscheidet bei den Ektoparasiten zwei Klassen:

  • Die Spinnentiere (Akarida) mit je 8 Extremitäten - z.B. Zecken und Milben
  • die Insekten (Arthropoda) mit je 6 Extremitäten - z.B. Läuse und Flöhe

Klimawandel und Globalisierung erleichtern neuen Parasiten den Einzug nach Deutschland, wobei wir allerdings auch in Bezug auf unsere „alten“, einheimischen Parasiten weit davon entfernt sind, sie besiegt zu haben.
Ektoparasiten schmarotzen alle auf der Körperoberfläche ihrer Wirte. Die Schäden und Erkrankungen, die sie dabei verursachen, reichen vom harmlosen Mückenstich bis zur Übertragung lebensbedrohlicher Infektionen (z. Beispiel Leishmaniose oder Herzwurminfektion) oder auch stark juckender Hauterkrankungen (zum Beispiel Flohspeichelallergie oder Räude-Erkrankungen).
Viele Ektoparasiten sind potentielle Zoonose-Erreger, das heißt, sie stellen auch ein erhebliches Infektionsrisiko für den Menschen dar. Milben können direkt vom Tier auf den Menschen übertragen werden und dort zu Hauterkrankungen führen, Bakterien (z. Beispiel Borrelien) und Viren (z. Beispiel FSME Viren) können über blutsaugende Ektoparasiten den Menschen infizieren.

Sarcoptes canis

Entwicklungszyklus

Milben der Gattungen Sarcoptes leben in Bohrgängen der Epidermis. Milbenweibchen bohren Kanäle in die oberen Hautschichten und legen dort während ihrer Lebenszeit von 3-4 Wochen etwa 50 Eier.

Nach wenigen Tagen schlüpfen bereits die Larven, die sich über 3 Häutungen und 2 Nymphenstadien zu den männlichen und weiblichen adulten Milben entwickeln. Die gesamte Entwicklungsdauer beträgt 14 Tage bei den Milbenmännchen und 21 Tage bei den Weibchen. Nymphen und männliche erwachsene Milben leben auf der Hautoberfläche. Hier findet auch die Begattung der Weibchen statt.

Sarcoptesmilben sind stationäre Parasiten, das heißt alle Entwicklungsstadien leben parasitisch auf dem Wirtstier. In der Umgebung können sie im günstigsten Fall (sie lieben die feuchte, kalte Umgebung) 18 Tage überleben.

Klinik

Hochgradiger, nicht-saisonaler Juckreiz – im Anfangsstadium der Erkrankung ohne erkennbare Hautveränderungen gilt als Leitsymptom dieser Räudeerkrankung. Viele Besitzer beobachten verstärkten Juckreiz nachts und in warmer Umgebung Die Veränderungen beginnen meist am Kopf, besonders betroffen sind: Ohrrand (Henri`sche Tasche!), Augenbogen, Nasenrücken, Mundwinkel. Die weitere Ausbreitung geht über Ellbogen, Achselbereich, Gliedmaßen und Unterbauch. Die Räude kann sich über den ganzen Körper – einschließlich der Rute – ausbreiten und geht dann auch mit Allgemeinsymptomen wie Abmagerung und Anschwellung der Lymphknoten einher.

Anfangs zeigen die betroffenen Hautareale Schuppen, Hautrötungen und Haarverlust, später Krusten, Schwielen und Faltenbildung der übermäßig verhornten Haut.
Der starke Juckreiz wird zum einen durch Fress- und Bewegungsaktivitäten der Parasiten selbst verursacht, zum anderen aber auch durch allergische Reaktionen auf Milbenspeichel und Milbenkot.

Diagnose 

Zum Direktnachweis der Milben müssen meist mehrere (erfahrene Dermatologen empfehlen 12-15!) tiefe Hautgeschabsel untersucht werden. Versetzt man diese mit 10%iger Kalilauge, werden die Milben abgetötet, strecken ihre stummelförmigen Beine vom schildkrötenähnlichen Körper und sind dadurch leichter zu erkennen. Bereits das Auffinden einer Milbe oder auch nur der Nachweis von Milben-kot gilt als beweisend für das Vorliegen einer Sarkoptesräude!

Gelingt der Direktnachweis nicht, gibt es die Möglichkeit, Blutserum auf Antikörper (IgG) gegen Milbenantigen zu untersuchen. Zu beachten dabei ist, dass am Anfang der Infektion noch kein IgG gebildet wird. In dieser Zeit würde dementsprechend eine Blutuntersuchung falsch negativ ausfallen. Ein positives Ergebnis ist erst 2-4 Wochen nach der Ansteckung zu erwarten.

Nach erfolgreicher Bekämpfung der Milben bleiben die Antikörper noch längere Zeit im Blut nachweisbar. In dieser Zeit würde dann eine Blutuntersuchung falsch positiv ausfallen!

Zoonosegefahr 

Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Kontakt von Hund zu Hund. Die Ansteckungsgefahr aus der Umgebung ist nur in Zwingern und bei hochgradigem Befall der Tiere gegeben. In diesen Fällen muss auch eine Behandlung der Umgebung erfolgen.

Nicht nur Hunde, auch Rotfüchse und Marder (bei engem, regelmäßigem Kontakt mit erkrankten Tieren auch Katzen, Frettchen und Meerschweinchen) können infiziert sein. Hier besteht eine erhöhte Ansteckungsgefahr für jagdlich geführte Hunde und Hunde, die im Wald im Bereich von Fuchsbauten stöbern.
Sarcoptes canis ist ein Zoonoseerreger.

Die Milben können sich zwar nicht auf der menschlichen Haut vermehren, rufen aber teilweise stark juckende Hautausschläge hervor. Betroffen sind besonders die Hautstellen, die häufigen, engen Tierkontakt haben.

(Die Hautausschläge beim Tierbesitzer sind im Zusammenhang mit der entsprechenden Symptomatik des Hundes ein guter Hinweis für das Vorliegen einer Sarkoptesräude!)

Otodectes cynotis

Entwicklungszyklus 

Otodectes cynotis, Ohrmilben, dringen nicht in die Epidermis ein. Sie leben auf der Haut des äußeren Gehörganges und der inneren Ohrmuschel.

Die Entwicklung vom Ei über ein Larven- und zwei Nymphenstadien bis zum Adultstadium dauert durchschnittlich 3 Wochen.

Klinik 

Otodectes cynotis ist nicht wirtsspezifisch und kommt vor allem bei Welpen und Jungtieren vor. Bei Katzen ist diese Milbenart weit verbreitet.

Befallene Tiere schütteln häufig den Kopf, kratzen sich, und es kommt zu ausgedehnten Entzündungen im äußeren Gehörgang (Otitis externa) mit typischem, krümeligem Kaffeesatz-ähnlichem Sekret. Durch Kratzen können nässende Ekzeme an Ohrrand, Ohrgrund und Wange entstehen. Bakterielle Folgeinfektionen können zu Komplikationen wie Durchbruch des Trommelfells, Mittelohrentzündung und Taubheit führen.

Besonders bei Katzen können die Milben auch außerhalb des Gehörganges, im Bereich des Kopfes, des Halses und sogar im Bereich der Kruppe und des Schwanzes nachgewiesen werden!

Ältere Tiere zeigen nach einer Infektion häufig gar keine Symptome, man spricht von „Carriern“ oder „symptomlosen Trägern“, spielen aber als Überträger auf Kontakttiere eine erhebliche Rolle. Daher ist es besonders wichtig, in einem Haushalt immer alle Tiere zu behandeln. In seltenen Fällen können Ohrmilben auch beim Menschen juckende Hautveränderungen hervorrufen.

Diagnose

Das klinische Bild gibt meist schon einen deutlichen Hinweis auf das Vorliegen einer Ohrräude. Otodectesmilben sind mit dem Vergrößerungsglas des Otoskopes sichtbar. Auch bei der mikroskopischen Untersuchung von Ohrsekret sind sie einfach nachweisbar. Ohrmilben an anderen Körperstellen außerhalb des Ohres können mit oberflächlichen Hautgeschabseln gefunden werden.

Notoedres cati

Bei Katzen ist Notoedres der Erreger der so genannten „Kopfräude“. Bei Hunden wird dieser Parasit hingegen selten nachgewiesen.

Notoedres cati dringt wie Sarcoptes Milben in die Bohrgänge der Epidermis ein. Die Veränderungen beginnen meistens an der Außenseite der Ohren und breiten sich dann rasch auf den ganzen Kopf und Nacken aus. Später werden auch die Pfoten und schließlich der ganze Körper befallen.

Demodex canis

Demodexmilben gehören in geringer Anzahl zum normalen Keimgehalt der Haut vieler – wenn auch nicht aller – Säugetierarten. Auch bei Katzen, Hunden und Menschen sind sie regelmäßig anzutreffen. Der Nachweis von einer Milbe im Hautgeschabsel, ohne klinische Hautveränderungen rechtfertigt daher keine Therapie.

Demodexmilben besitzen einen zigarrenförmigen, lang gestreckten Körper mit 8 Stummelbeinen (6 im Larvenstadium!). Sie ernähren sich vom Talg und Teilen der Haarwurzel.

Demodikose (Schematische Darstellung)

Demodikose (SEM)

Entwicklungsszyklus

Demodexmilben parasitieren tief in den Haarbälgen. Bei sehr starkem Befall sind sie auch in den Talgdrüsen im Bereich dünnhäutiger, nicht oder nur wenig behaarter Körperstellen zu finden. Die Entwicklung verläuft komplett innerhalb der Haarfollikel über ein Larven- und zwei Nymphenstadien in etwa 3 Wochen zum Adultstadium.
Nicht selten werden Milben in Lymphknoten und anderen Organen gefunden. Dabei handelt es sich um tote Parasiten, die über Blut- und Lymphflüssigkeit dorthin transportiert wurden.

Beim Hund erfolgt die Übertragung von der säugenden Hündin innerhalb der ersten drei Lebenstage auf die Welpen. Sogar bei 16 Stunden alten Welpen wurden bereits Milben festgestellt. Durch Kaiserschnitt geborene und mutterlos aufgezogene Welpen weisen keine Milben auf. Eine Übertragung im Mutterleib scheint daher ausgeschlossen.

Demodexmilbe in der Haut

Klinik

In Verbindung mit Faktoren, die zu einer Schwächung der körpereigenen Abwehrkräfte (Immun-system) führen, kann es zu einer massiven Vermehrung der Milben kommen. Dabei können Befallsdichten mit bis zu 80 000 Milben pro Quadratzentimeter Haut auftreten. Diese Milbenmassen verursachen dann nicht nur Haar- und Hautschäden, sondern setzen ihrerseits wiederum Faktoren frei, die die Immunabwehr noch weiter einschränken.


Man unterscheidet 2 Erkrankungsformen:

1. Die lokalisierte Demodikose

Von der lokalisierten Form spricht man, wenn bis zu 5 kleine, umschriebene, nicht juckende, schuppige, haarlose Hautstellen auftreten. Betroffen sind meist der Kopf, besonders im Bereich der Lefzen und Augenlider, und die Vordergliedmaßen: Körperteile, die beim Säugen den intensivsten Kontakt mit dem Muttertier haben!
Diese Form tritt meist bei Junghunden auf und zeigt in 90% der Fälle einen gutartigen Verlauf mit spontaner Heilung.

Zwingend ist die Kontrolle des Krankheitsverlaufs durch regelmäßige, im Abstand von 2-4 Wochen durchgeführte Hautgeschabsel bis zur vollständigen Ausheilung.

Zur Unterstützung des Heilungsverlaufs sind alle Maßnahmen wichtig, die die körpereigene Ab-wehr stärken. Dazu gehören regelmäßige Entwurmungen, qualitativ hochwertiges Futter und die Vermeidung von Stressfaktoren jeglicher Art.
Sofern keine Spontanheilung eintritt, ist eine akarizide (milbenabtötende) Behandlung dringend erforderlich.

2. Die generalisierende Demodikose

Bei allen Formen, bei denen mehr als 5 Hautstellen oder größere Hautstellen oder mindestens zwei Pfoten (Pododemodikose) verändert sind, spricht man von der generalisierten Form. Je nach Dauer der Erkrankung kommt es häufig zu bakteriellen Folgeinfektionen, zur Verdickung und verstärkter Verhornung der Haut sowie zu vermehrter Einlagerung von Pigmenten.

Sie kann bei Hunden jeder Altersstufe auftreten und gilt als schwere Hauterkrankung.

Gerade bei älteren Hunden wird die Erkrankung häufig durch andere, das Immunsystem schwächende Grunderkrankungen, wie Infektionen, Tumore oder Stoffwechselerkrankungen ausgelöst.

Canine generalisierte Demodikose

Diagnose

Der Nachweis einer Milbe ist für die Diagnose „Demodikose“ nicht ausreichend!

Für die gesicherte Diagnose ist der Nachweis mehrerer Milben, am besten auch Jugendstadien (6-beinige Larven!) mit der Hilfe von tiefen Hautgeschabseln erforderlich.

Auch im Wurzelbereich ausgezupfter Haare lassen sich in vielen Fällen Milben und Milbeneier nachweisen.
Bei Rassen mit besonders dicker Haut (Shar-Pei), bei fort-geschrittenen Erkrankungen mit starker Verhornung und bei Vorliegen der Pododemodikose müssen Hautbiopsien genommen werden.

Demodex canis

Neotrombicula autumnalis

Die Bezeichnung „Herbstgrasmilbe“ ist auf das Verhalten der Larven zurückzuführen (s. Entwicklungszyklus). Die Trombikulose wird auch als Erntekrätze bezeichnet.

Entwicklungszyklus

Die Bezeichnung „Herbstgrasmilbe“ wird auf Grund des Verhaltens der Larven verständlich. Im Spätsommer und Herbst klettern die Larven bis etwa Kniehöhe an Pflanzen (Gräsern) hoch und befallen massenhaft die unterschiedlichsten Tierarten, insbesondere Hunde und Katzen. Auch der Mensch ist vor der 1/2mm großen Herbstgras-milbe nicht sicher.

Die Herbstgrasmilbe entwickelt sich über Eier und Larven zu Nymphen und schließlich zu erwachsenen Milben. Die Nymphen und erwachsenen Milben leben im Erdboden und ernähren sich saprophytisch (von toten organischen Substanzen).

Eine parasitische Lebensweise führen nur die Larven: Sie ritzen die Haut ihrer Wirte an und saugen etwa eine Woche lang kleine Mengen an Blut. Nach der Blutmahlzeit erreichen die Larven das Dreifache ihrer ursprünglichen Größe. Haben sie dieses Volumen erreicht, lassen sie sich zu Boden fallen, um ihre Entwicklung im Erdreich zu vollenden.

Klinik

Befallen werden vorwiegend dünne Hautstellen, wie der Zwischenzehenbereich, die Schenkelinnenflächen, Bauch, Umgebung der Geschlechtsteile und die Ohrmuscheln.

Die Milbenlarven verursachen starken Juckreiz, Rötungen der Haut, Pustel- und Quaddelbildung. Bei Massenbefall entstehen räudeähnliche Krankheitsbilder. Der Juckreiz kann noch anhalten, auch wenn die Larven bereits abgefallen sind.
 

Diagnose

Diagnose mit bloßem Auge

Der Befall durch die Milbenlarven kann an den kleinen gelben, bis rötlichen Punkten erkannt werden. Bei Massenbefall sind ziegelfarbene Flecken zu erkennen

Die Milbenlarven verursachen starken Juckreiz, Rötungen der Haut, Pustel- und Quaddelbildung. Bei Massenbefall entstehen räudeähnliche Krankheitsbilder.

Cheyletiella

Es gibt verschiedene Arten von Cheyletiellen, die sich allerdings nicht wirtsspezifisch verhalten und daher eine Spezifizierung für das therapeutische Vorgehen unerheblich ist. Man findet Cheyletiellen bei Hunden, Katzen und Kleinsäugern, vor allem Kaninchen. Der Mensch ist für diese Milbenart „Fehlwirt“, das heißt, es kommt zu Hautinfektionen, die Milben können sich aber auf der menschlichen Haut nicht weiterentwickeln.

Entwicklungszyklus

Der Entwicklungszyklus vom Ei bis zur erwachsenen Milbe dauert 5-6 Wochen, das heißt doppelt so lang, wie bei den übrigen parasitären Milben. Dies muss bei der Behandlung unbedingt berücksichtigt werden, die dementsprechend länger durchgeführt werden muss!

Die gesamte Entwicklung findet auf der Wirtsoberfläche statt. Ähnlich wie Sarcoptesmilben können auch Cheyletiellen bis zu 3 Wochen in der Umgebung lebensfähig und infektiös bleiben. Die Ansteckung erfolgt in erster Linie durch Kontakt von Tier zu Tier oder aus der Umgebung. Man nimmt an, dass auch Flöhe, Fliegen und Läuse die Milben übertragen können.

Klinik

Betroffen sind meist Jungtiere. Juckreiz ist vielfach nur mild kann aber auch bei starkem Befall hochgradig sein. Sehr typisch ist eine massive Schuppenbildung im Rücken- und Schulterbereich sowie an der Außenfläche der Ohrmuschel.

Diagnose

Einfache Untersuchungen führen schnell zum Ziel. Da die Milben recht oberflächlich leben und meist in großer Anzahl auftreten gelingt ihr Nachweis durch folgende Methoden sehr leicht:

  • Untersuchung eines oberflächlichen Hautgeschabsels unter dem Mikroskop
  • Untersuchung eines Klebebandabklatschpräparates unter dem Mikroskop
  • Untersuchung von ausgezupften Haaren (hier sieht man die Eier der Milben, die an die Haare geklebt werden)
  • bei starkem Befall ist ein Nachweis der Milben mit Hilfe einer Lupe auf der Hautoberfläche direkt möglich.

Zecken

In Deutschland können Hunde, Katzen und auch der Mensch von drei verschiedenen Zeckenarten befallen werden. Manche sind überall, manche nur regional verbreitet.

Zusätzlich zu ihrer offiziellen lateinischen Bezeichnung haben sie auch noch einen deutschen Namen:

  • Ixodes ricininus = Holzbock
  • Dermacentor reticulatus = Auwaldzecke
  • Rhipicephalus sanguineus = braune Hundezecke

Nähere Informationen zu den einzelnen Zeckenarten:
 

Ixodes ricinus

Der so genannte Holzbock, Ixodes ricinus, ist in ganz Deutschland verbreitet, im Gebirge bis auf eine Höhe von etwa 1000 Metern und bevorzugt Waldgebiete mit dichtem Unterholz. In Europa ist er zwischen dem 40. und 65. Breitengrad zu Hause. Holzböcke treten in verschiedenen Farbvarianten von rötlich-braun bis steingrau auf. Nüchterne Weibchen sind 3-4mm lang, nach dem Blutmahl 11mm. Holzböcke sind Überträger der Borreliose, der Anaplasmose und der FSME (Frühsommer–Meningo-Enzephalitis).

 

Ixodes ricinius (SEM)


 

Dermacentor reticulatus

Auwaldzecken, Dermacentor reticulatus, werden seit etwa 100 Jahren regelmäßig in Deutschland nachgewiesen, bis vor wenigen Jahren allerdings nur mosaikartig verbreitet in Feuchtgebieten entlang der Donau, des Rheins und der Elbe. In den letzten Jahren ist es zu einer explosionsartigen Vermehrung dieser Zeckenart gekommen und zu einer weiteren Verbreitung. Dies ist für die Kleintierpraxis von besonderer Bedeutung, da die Auwaldzecke Babesien übertragen kann, den Erreger der Hundebabesiose (umgangssprachlich auch als „Hundemalaria“ bezeichnet), eine Erkrankung, die man bis dato noch als „Reisekrankheit“ bezeichnet hat. Vorkommensgebiete, so genannte Endemiegebiete, für diese Zeckenart sind außerdem Frankreich, England, Spanien, Schweiz, Belgien und Osteuropa.
Dermacentorzecken sind etwas größer als Holzböcke (nüchtern 5 mm, nach dem Blutmahl 15 mm).
 

Rhipicephalus sanguineus

Die braune Hundezecke, Rhipicephalus sanguineus, kommt südlich der Alpen vor und wird von da durch reisebegleitende Hunde als unliebsames „Reisemitbringsel“ oder von Importhunden aus Südeuropa nach Deutschland eingeschleppt. Unterschiedlich zu Auwaldzecken und Holzböcken, die sich ausschließlich im Freien entwickeln können, kann die braune Hundezecke gut in beheizten Räumen (besonders unter Fenster- und Türfüllungen, in Gardinen und in Möbeln), Zwingern und Stallungen heimisch werden, was eine Umgebungsbehandlung bei Befall mit dieser Zeckenart erforderlich macht. Da sie in Nordeuropa im Freien nicht überwintern kann, gibt es in Deutschland noch keine Naturherde. Ein weiterer Unterschied zu Auwaldzecken und Holzböcken, die ein breites Wirtsspektrum aufweisen, ist das wirtsspezifische Verhalten: die braune Hundezecke befällt nur Hunde, ganz selten mal den Menschen. Rhipicephalus sanguineus hat einen längsovalen rot- bis dunkelbraunen Körper mit gelbbraunen Beinen. Die braune Hundezecke ist potentieller Vektor für Ehrlichien, Hepatozoen und Babesia canis vogeli, einer weniger gefährlichen Babesienart des Hundes.
 

Rhipicephalus sanguineus (SEM)

 

Zeckenzyklus

Zecken entwickeln sich vom Ei über Larven- (6 Beine) und Nymphenstadium (8 Beine) zur geschlechtsreifen Adultzecke (8 Beine). Nur im Adultstadium lassen sich männliche und weibliche Zecken unterscheiden.
80% der beim Menschen gefundenen Zecken sind Nymphen, der Rest Adulte. Daher kommt es häufig vor, dass diese kleinen Zecken vom Menschen lange unentdeckt bleiben!

Die Begattung findet auf dem dritten Wirt statt. Nach Beendigung ihrer Blutmahlzeit, die je nach Ergiebigkeit der Blutquelle 5-8 Tage dauert, lässt sich das Zeckenweibchen vom Wirtstier abfallen, legt in den nächsten Wochen je nach Zeckenart 2000 bis 5000 Eier und stirbt.

Voraussetzung für jede Häutung und damit Weiterentwicklung zum nächsten Stadium, sowie für die Produktion der Eier ist eine Blutmahlzeit. Die Häutungen finden ausnahmslos außerhalb der Wirte am Boden statt.

Blutmahlzeiten

Holzböcke, Auwaldzecken und braune Hundezecken brauchen für den gesamten Entwicklungszyklus 3 Blutmahlzeiten, die sie generell bei 3 verschiedenen Wirten auf-nehmen, daher die Bezeichnung „dreiwirtige Zecken“.

  • Die etwa 0,5mm großen Larven bevorzugen Kleinsäuger wie zum Beispiel Mäuse und gelegentlich Vögel als Wirte, können durchaus aber auch auf anderen Tieren gefunden werden.
  • Nymphenstadien (1mm groß) befallen etwas größere Säuger (Katzen, Igel, Kaninchen).
  • Die Adulten befallen Hunde, Füchse, Pferde und Rehwild. (Ausnahme: die braune Hundezecke befällt nur Hunde, selten den Menschen.)

Entwicklungsdauer

Die Entwicklungsdauer bei den verschiedenen Zeckenarten hängt von mehreren Faktoren ab. Klimatische Faktoren, wie die Temperatur und insbesondere die Luftfeuchtigkeit nehmen entscheidenden Einfluss auf die Geschwindigkeit der Entwicklung. Auwaldzecken und Holzböcke fühlen sich bei einer Luftfeuchtigkeit von 85% wohl. Adulte Auwaldzecken sind Kälte unempfindlicher als Holzböcke, daher sind sie im Frühjahr früher aktiv und können je nach Witterung bis Ende Herbst oder sogar Winteranfang gefunden werden. In trockenen Sommermonaten lässt ihre Aktivität, außer in schattigen Wäldern, nach, die Zecken ziehen sich in die Moosschicht zurück. Während der Frostperiode verharren sie erstarrt in der Laubschicht des Waldbodens.

Braune Hundezecken sind an höhere Temperaturen und trockenere Gebiete adaptiert, daher sind bisher keine Naturherde dieser Zeckenart in Deutschland nachgewiesen.
Die Entwicklungsdauer beträgt beim Holzbock 1 bis 3 Jahre, bei der Auwaldzecke 1 bis 1,5 Jahre. Da Auwaldzecken nicht nur eine kürzere Generationenzeit als Holzböcke haben, sondern auch durchschnittlich mehr Eier produzieren (Auwaldzecke bis 5000 Eier, Holzböcke bis 3000 Eier) muss mit einer weiterhin raschen Vermehrung gerechnet werden.
Braune Hundezecken haben mit 3 bis 4 Monaten die kürzeste Entwicklungszeit.

Befall des Wirtes

Zecken sind je nach Art ganz blind, oder sie verfügen über reduzierte Augengruben mit Photorezeptoren, die Hell – Dunkel – Reize empfangen und auf Schatten reagieren können. 

Wesentlich empfindlicher ist ein Sinnesorgan beiderseits im Bereich des ersten Gliedmaßenpaares, das „Haller´sche Organ“, ein multipotenter Chemorezeptor. Besonders Gerüche wie Kohlendioxid (in der Atemluft von Wirten), Ammoniak (Harngeruch von Wirten), Butter- und Milchsäure (Körpergeruch, Schweißgeruch von Wirten) werden durch dieses Sinnesorgan wahrgenommen und lösen Erregungen und Aktivitäten bei den Zecken aus. Auch Erschütterungsreize, Vibrationen und Körperwärme werden registriert.

Bei der braunen Hundezecke konnten Reaktionen auf Hundegebell nachgewiesen werden: die Zecken setzten sich in Richtung des Geräusches in Bewegung!

Das Verhalten der Zecken bei der Wirtssuche ist unterschiedlich:

Passive Jäger

Holzböcke gehören zu den heimtückischen „passiven“ Zecken mit der „Hinterhaltstrategie“: In Lauerposition warten sie auf vorbeikommende Wirte. Dabei klammern sie sich mit den hinteren Gliedmaßen an Gräsern, Ästen oder Gestrüpp fest. Das vordere Gliedmaßenpaar wird wie zwei kleine Radarantennen nach vorne auf der Suche eines nahenden Wirtes abgespreizt. Holzböcke sind gute Kletterer. Je nach Entwicklungsstadium klettern sie bis in eine Höhe von 1,5 Meter hoch. Kommt ein geeigneter Wirt vorbei, krallen sie sich an seiner Körperoberfläche fest und lassen sich abstreifen. Ohne Blutaufnahme können Zecken in diesem Stadium bis zu 1,5 Jahre überleben.

Aktive Jäger

Ganz anders ist die Strategie von Auwaldzecken und braunen Hundezecken. Sie sind die aktiven Jägerunter den Zecken. Sie registrieren die oben beschriebenen Reize schon auf eine Entfernung von mehreren Metern und laufen dann aktiv mit einer beachtlichen Geschwindigkeit von 1m pro Minute auf ihr (häufig schlafendes!) Opfer zu.

Auf dem Wirt kriechen die Zecken teilweise stundenlang umher, um eine geeignete Stelle für die Blutaufnahme zu finden. Dabei tasten sie die Körperoberfläche mit fußartigen Tastorganen, den so genannten „Pedipalpen“ ab. Bevorzugt suchen sie möglichst wenig behaarte, dünnhäutige, geschützte, etwas feuchte Stellen, wie Achselbereich und Leistengegend auf.

Saugakt

Man kann eigentlich sagen, dass der Saugakt aus drei Schritten besteht:

1. Schritt: Hat die Zecke ihr Ziel erreicht, beginnt sie damit, ihren mit Widerhaken versehenen Saugrüssel mit Hilfe so genannter „Cheliceren“ in die Haut des Wirtes einzuschneiden. Dieser Vorgang dauert mehrere Minuten, ist aber für den Wirt völlig schmerzfrei, da ihr Speichel lokal betäubende Substanzen enthält.

2. Schritt: Durch eine Kittsubstanz, dem „Zeckenzement“ wird der Saugrüssel zusätzlich in dem umgebenden Gewebe verankert. Diese regelrecht „eingedübelte“ Zecke lässt sich nicht einfach so abschütteln!

3. Schritt: Zecken saugen nicht permanent. Kurzfristig wird der Saugakt immer wieder unterbrochen durch eine Art „Rülpsen“, wobei Speichel, Mageninhalt und gegebenenfalls Krankheiterreger (!) in den Wirt gelangen. Entzündungshemmende und blutgerinnungshemmende Substanzen im Zeckenspeichel ermöglichen der Zecke auch in den folgenden Tagen die ungestörte Blutaufnahme.

Zum besseren Verständnis sind hier vergrößerte Aufnahmen (SEM) des Kopfes einer Zecke (Rhipicephalus sanguineus)

 

Rhipicephalus sanguineus - Kopf ventral

 

Rhipicephalus sanguineus - ventral

 

Rhipicephalus sanguineus - Saugrüssel mit geöffneten Cheliceren

 

 

Rhipicephalus sanguineus - Kopf frontal

 

Flöhe

Flöhe gehören mit einer Geschichte von über 60 Millionen Jahren zu den Urbewohnern der Erde und sind mit über 80% die häufigsten Ektoparasiten weltweit.
Flöhe sind 1,5 – 4mm große, flügellose Insekten (typische Merkmale von Insekten: 6 Beine und 3 Körpersegmente) mit stechend – saugenden Mundwerkzeugen.

Besonders bemerkenswert ist das letzte Beinpaar des Flohs. Es ist länger und muskulöser als die übrigen Beine und wird auch als „Sprungbeinpaar“ bezeichnet. Es ermöglicht dem Floh bis zu 50cm hoch zu springen und dabei eine 150%ige Erdbeschleunigung zu erreichen!

 

Floh (SEM)

 


Floharten

Weltweit kennt man inzwischen mehr als 2000 Flohspezies, die nur zum Teil wirtsspezifisch sind. Neben dem Igelfloh, dem Kaninchenfloh und dem Hühnerfloh sind für Hunde und Katzen vor allem der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) und der Hundefloh (Ctenocephalides canis) von Bedeutung.

Mit Hilfe von Stachelkämmen im Nackenbereich ritzen sie die Haut ihrer Wirte an, um zu testen, ob sich darunter eine gute Blutquelle befindet. Ihre Anordnung ist bei den einzelnen Floharten unterschiedlich und wird zur Artbestimmung herangezogen.

Der seitlich abgeplattete Körper ist durch einen braunen, glatten Chitinpanzer geschützt, dessen Panzerplatten über Häutchen verbunden sind. Dieser Aufbau ermöglicht dem Floh eine maximale Beweglichkeit im Tierfell.

Hier die Beschreibung der wichtigsten Arten:

Ctenocephalides canis (Hundefloh)

  • Nicht wirtsspezifisch
  • Kopf stark abgerundet
  • Der erste Dorn des Nackenkamms (Genalctenidium) nur halb so lang wie der zweite
  • Männchen: 2-2,5mm lang
  • Weibchen: 2-3,5mm lang
  • Hauptwirte: Hund, Katze, Kaninchen


Ctenocephalides felis (Katzenfloh)

  • Nicht wirtsspezifisch
  • Bei den Haustieren heute die meist verbreitete Flohart
  • Kopf sehr flach
  • Erster und zweiter Dorn des Nackenkamms fast gleich lang
  • Männchen: 2-2,5mm lang
  • Weibchen: 2-3,5mm lang
  • Hauptwirte: Katze, Hund, Mensch und viele andere Säugetiere

Pulex irritans (Menschenfloh)

  • Hohe Wirtsspezifität
  • Kopf stark abgerundet
  • Keine Nackenkämme
  • Augenborste in Augenhöhe
  • Männchen: 2-2,5mm lang
  • Weibchen: 2-3,3mm lang
  • Hauptwirt: Mensch, gelegentlich Hund und Katze

Entwicklungszyklus

Nur der Adultfloh parasitiert auf dem Wirtstier. Die Entwicklungsstadien Eier, Larven und Flohpuppen befinden sich in der Umgebung. Daher ist bei einer Flohinfestation nur eine gleichzeitige Behandlung des Wirtstieres und der Umgebung erfolgreich.

 

Flohzyklus

 

Adulte Flöhe

Männliche und weibliche Flöhe leben parasitisch. Das erste Blutmahl erfolgt innerhalb von Sekunden nach Erreichen der Wirtsoberfläche. Flöhe sind äußerst gierige Vampire: Während der normalen Saugdauer (20 – 150 Minuten) wird die 10-20fache Menge des Flohmagenvolumens aufgenommen.

Sie saugen mehrmals täglich, damit nehmen sie pro Tag das 15-fache ihres eigenen Körpergewichtes an Blut auf! Allerdings brauchen sie nur einen Bruchteil davon für die eigene Ernährung, den Rest scheiden sie nahezu unverdaut mit dem Kot aus. Bereits 10 Minuten nach dem Blutmahl erfolgt schon der erste Kotabsatz. Ein Floh produziert am Tag 0,77mg Kot. Dieser Protein- und Eisenreiche Kot dient der Nachkommenschaft, den Flohlarven, als Nahrungsmittel.

24-48 Stunden nach der ersten Blutmahlzeit beginnen die Weibchen mit der Eiablage. Flöhe sind äußerst fruchtbar. Während ihres Lebens, das bis zu 100 Tage dauern kann (Anmerkung: viele Flöhe erreichen dieses Alter allerdings nicht, da sie von der Katze zum Beispiel bei der tagtäglichen intensiven Fellpflege „verputzt“ werden), erzielen sie eine Durchschnittsproduktionsmenge von 27 Eiern pro Tag und damit eine Gesamtproduktion von etwa 1000 - 2000 Eier pro Floh!

 

Katzenfloh (frontal)


 

Flohweibchen und Ei

 


 

Floheier

Floheier sind oval, 0,3-0,5mm lang, anfangs transparent, später weiß und sind mit bloßem Auge sichtbar. Sie sehen aus wie kleine Salzkörnchen. Da sie eine glatte Oberfläche haben, rieseln sie sehr schnell (60% bereits innerhalb von 2 Stunden) aus dem Fell in die Umgebung.

Die meisten Eier findet man im Bereich der Schlaf- und Fressplätze. Das Leben eines Flohes besteht aus ständiger Blutaufnahme und ständiger Eiproduktion. Um zu überleben, muss der Floh auf der Wirtsoberfläche bleiben. Verlust des Wirtes und damit Verlust der Blutquelle bedeutet für den Parasiten den Tod innerhalb von 4 Tagen. (Dies gilt für Katzen-, Hunde- und Igelflöhe, die man daher auch als Fellflöhe bezeichnet. Menschenflöhe, Vogel-, Ratten-, Kaninchen- und Mäuseflöhe halten sich in der nahen Umgebung ihrer Wirte, zum Beispiel in den Nestern, auf. Sie werden daher als Nestflöhe bezeichnet.

Der Schlupf der Larven aus den Eiern, wie auch die gesamte weitere Entwicklung, ist abhängig von den Umgebungsbedingungen. Günstiges „Brutklima“ ist 25°C und eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 85%. Empfindlich sind alle Flohentwicklungsstadien gegenüber Frost, direkter Sonneneinstrahlung und extremer Trockenheit.

 

Flohei

 


Flohlarven

Flohlarven sind wurmähnlich schlank, 2-5mm lang, beborstet und beweglich. Sie ernähren sich, wie bereits erwähnt, vom Flohkot, betreiben aber auch Kannibalismus, d.h. sie fressen auch Floheier und geschädigte Flohlarven.
In einem Umkreis von etwa 40cm suchen sie die dunkelsten, feuchtesten und tiefsten Stellen auf: man findet sie am Grunde des Teppichbodenflors, in Polstermöbeln, in Bodenritzen und außer-halb von Gebäuden im Gras, unter Ästen und Blättern oder eingewühlt in der Erde (bis 7,5mm tief). Durch ihre Borsten an der Körperoberfläche finden sie so viel Halt, dass selbst leistungsstarke Staubsauger nur einen Bruchteil dieser Larven aufsaugen.
Die Weiterentwicklung verläuft über 2 Häutungen, die daraus hervorgehende 3.Larve spinnt aus ihren Speichelsekreten einen Kokon – sie „verpuppt“ sich.

 

Flohlarve schlüpft aus Ei

 


 

Flohpuppen

Die klebrige Oberfläche des Kokons erfüllt zwei Funktionen: einerseits haftet der Kokon fest an der Unterlage und ist gegen ein Wegrollen geschützt, andererseits wird er durch den anklebenden Umgebungsstaub nahezu unsichtbar.

Die Entwicklungszeit der Flöhe in den Puppen beträgt, abhängig von der Umgebungstemperatur, zirka 9 – 19 Tage. Die schlupfbereiten erwachsenen Flöhe verharren jedoch noch bis zum Auftreten von spezifischen Schlupfreizen (Licht, Temperatur, Erschütterungen) in ihrer Puppenhülle – im Extremfall bis zu 140 Tage.
Dieses Entwicklungsstadium ist eine Art Überlebensstadium der Flöhe. Der Kokon ist nicht nur eine gute Tarnung, sondern bietet auch Schutz vor Umwelteinflüssen, insbesondere vor Austrocknung und vor allem auch gegen Insektizide. In Wohnräumen, die mit Insektiziden behandelt worden sind, können erwachsene Flöhe noch nach mehreren Wochen auftreten und die Tiere erneut befallen.

Das ist auch der Grund für das Phänomen, dass Tiere nach einem Aufenthalt in einer Tierpension zur Urlaubszeit, vermeintlich mit Flöhen befallen zurückkehren. Meist sind diese Flöhe jedoch Individuen, die in der eigenen Wohnung in den Puppen auf den Schlupf gewartet haben und nach der Rückkehr der Tiere (und auch Menschen) innerhalb von Minuten massenhaft ihre Puppenhüllen verlassen und die Tiere befallen.

Zwar ist der Gesichtssinn der Flöhe sehr schlecht, jedoch erkennen sie ihr Opfer über den Hell-Dunkel-Kontrast und orientieren sich gezielt in Richtung sich bewegender Schatten. Mit Hilfe ihrer mächtigen Sprungbeine steuern sie ihren zukünftigen unfreiwilligen Wirt an – weglaufen nützt da nichts. Verfehlen sie ihr Ziel ausnahmsweise, beträgt die Lebensdauer der nüchternen, geschlüpften Flöhe 20 – 62 Tage. Bei der Wirtswahl existieren offensichtlich auch individuelle Unterschiede, die sich in einem bis um das 10-fache unterschiedlichen Befallsgrad gemeinsam gehaltener Tiere ausdrücken. Besonders „geschmackvoll“ scheinen dabei Jungtiere zu sein.

 

Krankheiten

Der Floh verursacht einerseits selber Krankheitsbilder und andererseits ist er Überträger von Erregern:

Juckreiz

Flöhe stechen ihren Wirt im Allgemeinen mehrfach, bevor sie eine blutführende Kapillare gefunden haben. Jedes Mal wird Speichel mit allergisierenden Substanzen (ähnlich dem Mückenspeichel) in die Wunde abgegeben, der zu Rötung, Quaddelbildung und Juckreiz führt. Bei stärkerem Flohbefall führt dies zu erheblichem Juckreiz, Irritation und Unruhe der Tiere. Durch das Bekratzen kommt es zu Haarverlust, Hautschäden und struppigem Haarkleid.

Anämie

50 Flöhe saugen pro Tag etwa 1ml Blut. Der Blutverlust kann bei starkem Flohbefall recht gravierend sein und zur Anämie (Blutarmut) führen. Bei Welpen sind sogar Todesfälle durch massiven Flohbefall bekannt.

FAD

Flohdermatitis und Flohspeichelallergie, FAD = Flea Allergic Dermatitis
Flöhe sondern mit dem Stich zusammen mit dem Speichel Substanzen ab, die ihm den Zugang zu den Blutgefäßen ermöglichen. Diese Substanzen verursachen in der Haut des Wirtstieres je nach Immunstatus lokale Entzündungen oder auch allgemeine allergische Reaktionen.

Das Ausmaß der Hautveränderungen ist daher nicht nur von der Anzahl der Flohstiche abhängig, sondern insbesondere von der individuellen Reaktion des Körpers. Überempfindliche, „allergische“ Tiere können daher schon auf einen geringen Flohbefall mit massivem Juckreiz und Hautveränderungen reagieren.

Die Hautveränderungen treten meistens an den Körperpartien auf, an denen die Flöhe am häufigsten zu finden sind: Flanken, hinterer Rückenbereich, Schwanz, Nacken. Sie können aber auch über den ganzen Körper verteilt vorkommen.

Die vorwiegenden Hautveränderungen sind rötliche Pusteln, diffuse Hautrötungen, Abschuppungen der oberen Hautpartien, übermäßige Verhornung und Haarverluste. Diese Veränderungen gehen in der Regel mit einem starken, das Tier quälenden Juckreiz einher. Bei der Katze kann sich die Flohdermatitis auch in kleinen, knotigen mit Krusten versehenen Hauterhebungen äußern.

Die Grundlage für die Diagnose „Flohdermatitis“ ist natürlich der Nachweis eines vorliegenden Flohbefalls. Spezielle serologische Untersuchungen können Hinweise auf das Vorliegen einer Flohspeichelallergie geben.

Übertragene Erreger

Flöhe können Bandwürmer übertragen. Hunde und Katzen infizieren sich durch das Abschlucken eines mit Bandwurmlarven (Finnen) infizierten Flohes. Bei einem Flohbefall sollte daher auch immer eine Bandwurmbehandlung durchgeführt werden.

Ein Flohstich genügt, um eine Vielzahl von Infektionen zu übertragen. Die bekannteste ist die Pest. Zurzeit laufen Studien, die erforschen sollen, ob auch Katzenschnupfenerreger und Leukoseviren bei der Katze durch Flöhe übertragen werden können.

Auch ohne zu stechen richten die mobilen Plagegeister Schaden an: Sie können Milben und Hautpilzsporen verschleppen.

 

Dipylidium caninum

 


Zoonose

Aufgrund ihrer wenig ausgeprägten Wirtsspezifität befallen Tierflöhe, wenn gerade kein „tierischer Blutspender“ in greifbarer Nähe ist, durchaus auch den Menschen. Da sie sich auf dessen glatter und schwach behaarter Haut nicht ganz so wohl fühlen, verlassen sie diesen „Wirt“ nach der Blutmahlzeit relativ schnell wieder. Allerdings sticht der Floh auch den Menschen mehrmals an verschiedenen Hautstellen, bevor er Blut saugt, was zur so genannten „Flohstrasse“ auf der Haut führt, das heißt, er hinterlässt typischerweise mehrere Pusteln und punktförmige Hautrötungen auf einem eng umschriebenen Hautbezirk. Hautentzündungen und allergische Reaktionen können folgen.

Flohbefall erkennen: 5 einfache Schritte

  • Fell / Haarkleid regelmäßig kontrollieren
  • Flöhe im Fell entdecken (Flohkamm, Daumenmethode)
  • Flohkot feststellen (schwarze Krümel im Fell und Körbchen)
  • Flohkot auf ein feuchtes, weißes Filterpapier geben. Bildet sich um die Partikel ein roter Rand (Nachweis des
  • unverdauten Blutes) handelt es sich sicher um Flohkot.
  • Floheier auf dunkler Unterlage erkennen.

Haarlinge

Die über 2.600 bekannten Arten dieser Parasiten sind fast ausschließlich wirtsspezifisch, d.h., dass die Tiere zeitlebens an ihren Wirt gebunden sind (einige sogar auf ganz bestimmte Körperregionen). Nach dem Entfernen von ihrer spezifischen Wirtstierart sind sie kaum mehr als 8 Tage lebensfähig. Haarlinge sind keine Blutsauger!

Entwicklungszyklus

Besonders bemerkenswert ist das letzte Beinpaar des Flohs. Es ist länger und muskulöser als die übrigen Beine und wird auch als „Sprungbeinpaar“ bezeichnet. Es ermöglicht dem Floh bis zu 50cm hoch zu springen und dabei eine 150%ige Erdbeschleunigung zu erreichen!

 

Trichodectes canis im Fell

 

Die etwa 1,5 mm großen Haarlinge haben eine ähnliche Körperform wie Läuse. Der Kopf ist jedoch im Vergleich zu Läusen deutlich breiter (als der Thorax). Haarlinge haben beißende Mundwerkzeuge und Haken an den Tarsen. Die Kiefer sind so kräftig ausgebildet, dass die Haarlinge trotz ihrer Größe kleine Stücke von Haaren und Partikeln von der Haut abreißen können.

Die weiblichen Tiere legen am Grunde der Haare auf dem Körper von Hunden und Katzen bis zu 100 Eier, die sie mit einer gelblichen Masse an den Haaren festkitten, diese heißen "Nissen".
Aus den Eiern entwickeln sich Haarlinge, die anfangs farblos, später dann erst schwach und schließlich stark pigmentiert sind. Die gesamte Entwicklung dauert ca. 30 Tage. Da bei den Haarlingen nur etwa 10 % einer Population männliche Parasiten sind, erfolgt teilweise durch Parthenogenese eine Entwicklung von unbefruchteten Eiern. Eine starke Ausbreitungsmöglichkeit ist also gesichert.

 

Lebenszyklus Haarling

 

 

Nisse - am Haar festgekittet

 

 

Klinik

Die sehr beweglichen Haarlinge beunruhigen ihre Wirte durch ihr dauerndes Umherkriechen. Bei starkem Befall kommt es zu krustösen Ekzemen und zu Haarausfall. Sekundärinfektionen komplizieren den Krankheitsverlauf.

Schadwirkung von Haarlingen

  • Haustiere sind beunruhigt, dadurch Stress, gestörtes Allgemeinbefinden
  • Bei starkem Befall: Ekzeme, Haarausfall, Sekundärinfektionen

 

Diagnose

  • Hund und Katze auffällig unruhig
  • Veränderungen (Rötungen) auf der Haut
  • Parasiten auf der Haut, Eiablage am Haar (Nissen)

 

Trichodectes canis (Hundehaarling)

 

Läuse

Der Befall von Hunden durch Läuse ist in den meisten mitteleuropäischen Ländern entscheidend reduziert worden.

Trotz erheblicher Bekämpfungs- und Vorbeugungsmaßnahmen aber führt die Penetranz dieser Blutsauger doch immer wieder zu Problemen. In vielen Ländern sind Läuse ein sehr aktuelles Thema.

Vor allem durch (Urlaubs-) Aufenthalte von Hunden und Katzen in Gebieten mit starkem Läusebefall kann es auch immer wieder in eigentlich "läusefreien" Gegenden zum Auftritt der Laus kommen.

Läuse sind Blutsauger, die - fast immer nur auf einer ganz bestimmten Tierart - schmarotzen. Da nur wenige Arten nicht auf ihr spezielles Wirtstier angewiesen sind, und da sie außerdem nicht fliegen können, brauchen die Parasiten bei einem Wechsel auf ein anderes Säugetier deren unmittelbaren Körperkontakt. Erhöhte Gefahr besteht gerade an Orten, an denen viele Tiere zusammenkommen.

 

Linognathus setosus (Laus)

 


 

Entwicklungszyklus

Die nur 1,5 bis 3 mm großen weiblichen Läuse legen ihre Eier (Nissen) im Haarkleid ihrer Wirtstiere ab. Das Festheften der Eier an die Haare erfolgt bei allen Läusearten durch das Weibchen, das vor dem Absetzen des Eies eine halbflüssige, schnell erstarrende Kittmasse aus dem Hinterende auspresst. In diese wird anschließend das Ei hineingedrückt. Dieses Prinzip führt zu einer festen Verankerung. Dadurch lassen sich die Eier auch kaum herauskämmen.

Läuse sind Insekten mit einer unvollständigen Metamorphose. Das heißt, ohne ein Puppenstadium schlüpft aus dem Ei direkt eine Larve, die sich nach drei Häutungen zur fertigen, geschlechtsreifen Laus umwandelt. Da auch die Larve Blut saugt, besteht bereits hier die Gefahr von Krankheitsübertragungen.

 

Lebenszyklus Laus

 


 

Nisse - am Haar festgekittet

 


Klinik

Da Läuse häufig mit ihrem außerordentlich dünnen Saugrüsselrohr Nahrung (Blut) aufnehmen und dabei jedes Mal an einer anderen Stelle zustechen und saugen‚ verursachen sie bei befallenen Tieren an zahlreichen Stellen starken Juckreiz. Durch das Kratzen der Tiere kommt es oft zu starken Hautverletzungen, die zu ekzemartigen Veränderungen führen können. Ruhelosigkeit, Nervosität, Störungen in der Nahrungsaufnahme sind neben schlechtem Allgemeinbefinden, auch durch den Blutentzug, einige der Folgen. Starker Befall kann die Entwicklung von Jungtieren beeinträchtigen.

Schadwirkung durch Läuse

  • starker Juckreiz durch das Blutsaugen, jeder Einstich befindet sich an einer anderen Körperstelle
  • Hautverletzungen durch Kratzen, dadurch sekundäre bakterielle Infektionen, Haarverlust (Alopezie), Hautnekrosen
  • schlechtes Allgemeinbefinden, dadurch Fressunlust, Abmagerung, Anämie

Diagnose

  • Hund und Katze auffällig unruhig
  • Veränderungen (Rötungen) auf der Haut
  • Parasiten auf der Haut, Eiablage am Haar (Nissen)

 

Linognathus setosus

 


Stechfliegen

Stomoxys calcitrans, Stallfliege, auch als "Gemeiner Wadenstecher" bezeichnet, ist eine Blut saugende Fliege, die insbesondere bei Haltern von Schlittenhunden einen hohen Bekanntheitsgrad genießt.

Diese Fliegen kommen vor allem in Stallungen vor. Daher sind besonders Hunde in ländlichen Gebieten, die überwiegend im Freien gehalten werden (Zwingerhunde) gefährdet.

Stallfliegen attackieren generell das Gesicht und insbesondere die Ohren der Hunde: bei stehohrigen Rassen die Ohrpsitze, bei Hunden mit Kipp- oder Hängeohren den Bereich der Ohrfalte.

In den Sommermonaten zeigen bis zu 30% der Schlittenhunde krustige Ekzeme der Ohrspitzen, die durch die Stiche dieser Parasiten verursacht werden.

Stechmücken

Mücken sind weltweit verbreitet, spielen aber vorwiegend in tropischen und subtropischen Gebieten in der Tier- als auch in der Humanmedizin eine wichtige Rolle als Überträger von Krankheitserregern (Viren, Bakterien, Parasiten).

Stechmücken können Filarien (Herz, Haut) und Leishmanien übertragen.

Ausführliche Informationen zu den entsprechenden Krankheiten stehen auf den Seiten Krankheiten/Hunde und Katzen/Reisekrankheiten.

Mückenarten

Leishmaniose mit chronischen Hautveränderungen und typischer "Brillenbildung"

Dirofilariose (Herz)

Weltweit gibt es etwa 3500 verschiedene Arten von Stechmücken, die gebietsweise auch als „Schnaken“ oder „Gelsen“ bezeichnet werden. Sie gehören zur Klasse der Insekten (6 Beine und 3 Körpersegmente), sind je nach Art 3 bis 6mm lang und zweiflügelig.

Mücken lieben Feuchtigkeit und Wärme und sind daher im europäischen Raum ausschließlich in den Sommermonaten aktiv. Die Flugzeiten folgen einem Tagesrhythmus, der aber bei den einzelnen Mückenarten unterschiedlich ist. Die meisten sind nachtaktiv, jedoch gibt es auch dämmerungs- und tagaktive Arten.

Für die Tiermedizin relevant ist besonders eine Art:

Der lateinische Namen ist Phlebotomusmücke, aufgrund ihrer nach oben gerichteten Flügel wird sie auch als Schmetterlings- oder Engelsmücke bezeichnet. Es gibt etwa 700 verschiedene Arten weltweit, allein in Europa kennt man 23 Sandmückenarten, die sich bezüglich ihres Verhaltens, ihrer Bevorzugung von verschiedenen Wirtstieren, sowie der Übertragung von Krankheitserregern unterscheiden. Phlebotomus perniciosus ist der Name der Sandmückenart, die als Überträgerin der Leishmaniose in Südeuropa gefürchtet ist.

Phlebotomusmücken gehören mit einer Körperlänge von 1,2 bis 3,7mm zu den kleinsten Stechmücken überhaupt.
Aufgrund ihrer kleinen Größe sind sie sehr windempfindlich und halten sich nicht in Strandnähe, sondern eher zwischen den geschützten Häuserzeilen auf. Dies ist auch mit ein Grund, weshalb Sandmücken und damit die Leishmaniose auf dem Festland weiter verbreitet sind, als zum Beispiel auf den kanarischen Inseln.

Durch ihren sandfarbenen Körper sind sie auf der menschlichen Haut perfekt getarnt. Lediglich ihre großen schwarzen Augen sind auffällig.

Phlebotomusmücken sind in den wärmeren Mittelmeerländern beheimatet, werden aber in geringer Anzahl in den Sommermonaten auch immer wieder in Süddeutschland (Rheinland Pfalz, Baden Württemberg) gefunden.
Phlebotomusmücken sind streng nachtaktiv und fliegen im Gegensatz zu vielen anderen Stechmücken, die sich durch hohes Zirpen ankündigen, völlig geräuschlos. Am Tag ziehen sie sich in schattige Feuchtgebiete zurück.

In Südeuropa fliegen sie von April bis Oktober, in tropischen Gebieten, sowie an besonders geschützten Orten Südeuropas auch ganzjährig.

Als weitere „Vektoren“ für Krankheitserreger können insbesondere Anopheles-, Culex-, Aedes- und Mansonia–Mücken eine Rolle spielen. Culex sind u.a. die Überträger der Filarien.
 

Phlebotomus papatasi (Zeichnung)

Phlebotomus papatasi (Echtbild)

 

Entwicklungszyklus

Die weibliche Mücke ist der Vampir. Nur die weiblichen Mücken saugen Blut, da sie proteinreiche Nahrung zur Produktion ihrer Eier benötigen. Die männlichen Mücken ernähren sich von Pflanzensäften. Mückenweibchen nehmen während ihres gesamten Lebens mehrere Blutmahlzeiten zu sich und legen nach jedem Saugakt je nach Art bis zu mehreren Hundert Eiern ab.

Die Begattung durch das Mückenmännchen findet je nach Art, während des Fluges, direkt vor oder nach einer Blutmahlzeit oder aber auch auf dem Wirt während der Blutmahlzeit des Weibchens statt.

In tropischen Gebieten erfolgt die Eiablage bereits nach 2-3 Tagen, in gemäßigten Klimazonen 1-2 Wochen nach dem Blutmahl.

Die Eigelege werden – je nach Mückenart – in feuchte Erde, Kompost oder Mauerritzen deponiert, manche legen ihre Eier auch auf die Wasseroberfläche kleiner stehender Gewässer wie Wasser-pfützen oder Regentonnen. Die Weiterentwicklung verläuft über mehrere Larvenstadien und ein Puppenstadium und dauert je nach Mückenart und Umgebungsbedingungen wenige Tage bis mehrere Wochen. Larven ernähren sich von Mikroorganismen im Wasser oder von organischem Material in der Erde, Puppen fressen nicht.

Klinik

Stechmücken spiele als direkte Auslöser von Hauterkrankungen in der Kleintiermedizin eine eher untergeordnete Rolle.
Besonders empfindliche Tiere (Atopiker) können allerdings auch auf den durch den Stich in die Haut inokulierten Speichel von Stechmücken sowie auch von Zecken mit allergischen Hautirritationen reagieren.

Zu den übertragenen Erkrankungen lesen Sie bitte das Kapitel "Reisekrankheiten" unter den Seiten "Krankheiten, Hunde und Katzen".